Die NZZ berichtet auf Seite 51 von den Versuchen, die die Stadt Zürich mit der Einführung eines Casemanagements machen will. Die wachsende Anzahl von Invalitätsfällen belastet nicht einfach nur die Invalidenversicherung sondern die Pensionskassen, die in der Folge die Renten ausbezahlhen müssen. Im Jahre 2003 betraf das für die Pensionskasse der Stadt Zürich 273 neue Fälle. Nun sol in einem Pilotprojekt, für welches die Stadt 32.5 neue Stellen bewilligt hat – was das alles kostet!, seuft der mit dem Steuergeld sorgfältig umgehende Politiker –, um Erfahrungen mit Casemanagement zu machen.
Dabei sollen verunfallte und erkrankte MitarbeiterInnen sehr früh unterstütz werden, indem mit ihnen nach 14 Tagen krankheitsbedingter Abwesenheit vom Arbeitsplatz bereits Kontakt aufgenommen wird.
Der Casemanager hilft bei adminsitrativen Fragen wie sie twa beim Umgang mit Versicherungen auftreten, er gibt auch Ratschläge zu den medizinischen Therapieformen und er hilft Fragen rund um den Arbeitsplatz abzuklären. Die Zeitung schreibt »In Kanada sind mit dem Case Management gute Erfahrungen gemacht worden, wie es in der Medienmitteilung heisst. Die Anzahl neuer Invaliditätsfälle konnte um 20 Prozent gesenkt werden«.
Es geht um Fallzahlen, nicht um Menschen, den Fälle belasten die Rechnung. Solidarität wird Macdonaldisiert nach dem Paretoprinzip, dass mit 20 % des Einsatzes, 80 % der Wirkung erzielt werden soll.
Aus im allgemeinen gut unterrichteten Kreisen habe ich doch neulich gehört, dass an bestimmten sozialen Orten, wo solches »Fallmanagement« eingeführt worden ist, nach gut dreissig Tagen Absenz eine Lösung in Richtung eine Invalidisierung abgeklärt wird.
Man wird solche Probleme nicht lösen können, wenn man sie als Finanzprobleme behandelt, sie werden einfach in der einen Rechnung herausgestrichen, um in einer anderen wider aufzutauchen, dazwischen liegt allerdings ein Haufen Bürokratie.