Der Lead des Artikels fasst die folgende Information zusammen:
«Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) schreibt im soeben erschienen Jahresbericht, dass noch immer weltweit über eine Milliarde Kinder in Armut leben. Unicef fordert die Umsetzung der Uno-Konvention über die Rechte des Kindes, die 1989 von fast allen Staaten unterzeichnet worden war».
Wie die Alten so die Jungen ist man versucht zu sagen.
Das Main-streaming auf den genderlosen, zeitlosen, bindungslosen, freiprogrammierbaren humanoiden Träger des Arbeitsvermögens macht deutliche Forschritte.
In der Schweiz ist Alter ein wachsendes Impairment im Zusammenhang mit dem Verbleiben eines Menschen mit biologischem Alter von 55 + im Arbeitsprozess. Die Pflegekosten für eine immer älter werdende Wohnbevölkerung wachsen dagegen mit steilen Kurven ins Unermessliche, sprich nicht mehr finanzierbare.
Auf der anderen Seiten der Alterspyramide sieht es ebenfalls böse aus. Dabei steht im Artikel auf den Unicef-Bericht verweisend:
«Die Kindzeit ist mehr als nur die Zeit zwischen der Geburt und dem Erreichen des Erwachsenenalters. Was genau Kindheit bedeute oder bedeuten solle, sei je nach Kultur, Region oder Weltreligion zwar unterschiedlich, heist es im am 9. Dezember vorgelegten Unicef-Bericht. Es gebe jedoch einen weltweiten Konsens über Grundrechte von Kindern und Jugendlichen.»
Konsens ist Nonsens, da er offenbar nichts bedeutet ist man versucht zu kalauern.
Rund 30000 Kinder sterben jeden Tag an vermeidbaren Krankheiten. Das ist die Einwohnerzahl von Schaffhausen oder Neuenburg.
In einer Woche sind die beiden Städte, sowie dazu Thun, Winterthur und ein Teil von St. Gallen gestorben. Oder in einem Jahr anderhalbmal die Bevölkerung der Schweiz.
Mehr als 2 Millionen Kinder, das entspricht nicht ganz einem Drittel der Schweizer Bevölkerung sind mit HIV infiziert.
Zu den wichtigsten Todesursachen von Kindern gehört Malaria.
Mir kommt die Erzählung eines Freundes in den Sinn. Er ist Arzt, manchmal arbeitet er in einem Land im Süden der Welt in einem Spital am Ende der Strasse. Wer dort aufgenommen werden will, muss im voraus bezahlen und die teuren Medikamente, die er für seine Versorgung braucht, auf dem Markt kaufen; die Verwandten müssen ihn ernähren, wer keine Verwandten hat, ist arm dran.
Im Spital angekommen, werden die Medikamente vom Pflegepersonal gestohlen und die Angehörigen müssen sie auf dem Markt nochmals kaufen.
Er hat irgendwann aufgewühlt von dem, was er erlebte, begonnen einige Patienten finanziell zu unterstützen, aber alle unterstützen, das konnte er nicht. Unter jenen, die er nicht unterstützte, befand sich ein 14 jähriges Mädchen mit einer komplizierten Schwangerschaft.
Einige Tage später wurde das Kind als Notfall ins Spital trotzdem gebracht, sich in Ohnmacht schreiend. Es war gefunden worden als sein Freund ihm auf der Strasse auf dem Bauch herumdrückte, um dem verkeilten Ungeborenen doch noch zur Welt zu verhelfen. Kind und Kind sind beide gestorben.
Was soll man sagen?
Enthaltsamkeit war schon immer schlauer?
Oder soll man einen anderen Zynismus gebrauchen?
Oder muss man einfach weinen?
Und wem nützt mein hilfloses Weinen, wem nützt meine Trauer?
Und auch wenn es niemandem nützlich ist, macht diese Geschichte mich traurig.
Ich lese wieder weiter im Text und mein Blick fällt auf eine Schlagzeile, die mir meine Wut zurückbringt:
«Eine Frage des Wollens»
Der Bericht behauptet, es sei eine Frage des Wollens, dass die Konvention über die Rechte des Kindes umgesetzt werden.
«Unicef schätzt die Gesamtkosten für eine drastische Reduktion der Kinder- und Müttersterblichkeit, für die Ermöglichung des Schulbesuchs aller Kinder sowie die Verbesserung der Wasserversorgung und die Eindämmung der Ausbreitung von Aids auf 40 bis 70 Milliarden Dollar pro Jahr. Das sei weniger als ein Zehntel der weltweiten Rüstungsausgaben im Jahr 2003».
Wir wollen hier nicht noch andere Vergleiche herstellen.
Geht es nicht auch darum, weltweit den Krieg gegen den Terrorismus zu gewinnen? Damit aber haben die sterbenden Kinder wohl nichts zu tun. Wie sagt man doch, das Hemd ist einem näher als die Hose, fragt sich nur wo – ah ja, beim Herzen, es sei denn dieses sei in die Hose gerutscht.
Der realzynische Bericht steht unter einem realsatirischen Bericht über eine Gaga-Auseinandersetzung um den Weihnachsschmuck in Sydney.
Für die, die es nicht wissen, Sidney, das ist eine Stadt der Antipoden, wo die Menschen offenbar Kopf stehen, jedenfalls hat man dort auch etwas für die Taifunopfer in Philppinien gespendet, das nach dem spanischen König heisst, dem das Land einst gehörte, aber man hat weniger gegeben als man für den Lichterschmuck ausgibt.
Wie heisst es doch so träf, es sei besser eine Kerze anzuzünden, als im Dunkeln zu jammern, um den Topf am Kochen zu halten.
So richtig übergekocht ist der Topf dann aber bei der Lektüre des Artikels auf der Seite 57 «Zürich und Region» Zurich-Homeland of the Brave, so soll in Zukunft die Leutschrift beim Flughafen «Zurich-Einzig-Flug-Hafen» genannt werden.
Ich blödle, dabei geht es um eine ernste Angelegenheit auf Seite 57 unten links. Es handelt sich um das Urteil des Bezirksgerichts Zürich. Und das ist nun eine wirkliche Schweinerei, so dass sie hier dokumentiert werden muss:
«Drei «Scheininvalide» wegen Geldwäscherei verurteilt. 1,1 Millionen Deliktsbetrag.
(ap) Zweieinhalb Jahre lang haben drei voll arbeitstaugliche Männer Taggelder von der Invlaidenversicherung kassiert. Das Geld war ihnen von einem Kadermitglied der Ausgleichskasse der Zürcher Arbeitgeber zugeschanzt worden. Am Donnerstag wurden die drei wegen Gehilfenschaft zu Betrug und Geldwäscherei verurteilt. Dem Haupttäter und Angestellten der Ausgleichskasse, der auch den Grossteil der rund 1,1 Milionen eingestrichen hat, wird der Prozess erst im kommenden März gemacht.
Am Donnerstag beschäftigte sich das Bezirksgericht Zürich mit den drei Strohmännern. Einer von ihnen, ein 44jähriger Eloktrotechniker und Schwager des Haupttäters, stellte sein Konto zur Verfügung und verschob das Geld, nachdem er er einen Teil für sich abgezweigt hatte, weiter an seine zwei Komplizen. Diese behielten wiederum einen Teil für sich und transferierten den Rest auf ein Konto des Hautptäters. Damit machten sie sich der Geldwäscherei schuldig. Dafür kassierten ein 47-jähriger Elektrotechnuiker sowie ein 64-jähriger Hilfsschweisser je eine bedingte Gefänisstrafe von drei Monaten. Der Schwager des Haupttäters wurde wegen Gehilfenschaft zu Betrug zu sechs Monaten bedingt verurteilt. Das Trio muss der Ausgleichskasse zudem einen Schadenersatz von 235 000 Franken bezahlen. Die Verteider hatten der Geschädigten ein Versagen der internen Kontrollmechanismen vorgeworfen»
Was soll man nun dazu sagen?
Pech, dass es gerade die Ausgleichskasse der Arbeitgeber betroffen hat, aber es wird das soziale Vorurteil nähren, dass die Arbeitgeber es doch nur darauf abgesehen haben, den Staat nach Noten auszuplündern. Gewiss, ein schwarzes Schaf macht noch keinen Frühling, um politisch korrekt zu bleiben.
Aber was die Pointe des Artikels ist, ist der Gebrauch des Begriff «Scheininvalider» in Anführungsstrichen. Damit wird geklärt, dass es sich um «falsche» Scheininvalide handelt, im Gegensatz zu den «richtigen» Scheinvaliden, die ja selbst wieder «falsche» Invalide sind, womit ein Wort verwendet wird, das für behinderte Menschen gewählt wird.
Das gefällt mir an der politischen Korrektheit. Sie erreicht erfolgreich, dass man nicht mehr zu sagen in der Lage ist, worum es denn wirklich geht.
Das Gleiten aller Begriffe, ihre dauernde reale Ironisierung, macht sie sogar zur Satire bereits unbrauchbar. Aber ich soll nicht jammern, da es nicht meine Aufgabe ist, Satire zu schreiben.
Das könnte ich gar nicht, dafür habe ich keinerlei Talent, wie man sich leicht aus der Lektüre meiner Texte überzeugen kann.
Als ich kürzlich eine junge Frau aus Polen traf, erzählte sie mir mit einem gewissen erstaunten Erschrecken, dass sie in der Schweiz die politische Auseinandersetzung, das politische Interesse vermisse.
Das war zwei Tage bevor im Blick etwas über einen Künstler stand, von dem ich noch nie etwas gehört hatte, wie wohl die meisten hierzulande, der aber sehr berühmt sein soll, woran nur meine eigene Banausigkeit schuld sein kann, dass ich ihn nicht kenne, item besagter Mensch, Hirschorn, Thomas mit Namen, damit er identifzierbar sei, habe also, so die Meldung, für 80000 Fr. Geld, das von der eidgenössichen Stiftung für Kultur «Pro Helvetia», ein Stiftung für gefallene Mädchen oder so vermute ich, Geld aus Steuergeldern kassiert und in Paris in der Stadt des guten Geschmacks - horribile dictu - ein Theaterstück aufführen lassen, wo ein als Hunde verkleideter Schauspieler – so sehr ist das heutige Theater auf den Hund gekommen - ein Poster auf dem ein Bundesrat namens Blocher, Christoph - ein Mensch vor der Zeit der maingestreamten Gebisse, dem Aussehen nach könnte er aus Osteuropa sein, dem ist aber nicht so.
Seine Vorfahren sind vor drei oder vier Generationen, aus Deutschland, immerhin nordöstlich (!) in unser schönes Land eingewandert - ich darf das sagen, meine Familie ist in meinem Heimatort Rafz (ZH) erwähnt rund hundert Jahre bevor man überhaupt von Eidgenossenschaft sprechen kann, wir - also ich gewissermassen, inkorporiert durch meine Gene - waren immer schon da, noch bevor irgendeiner etwas sagen darf, also ich - irgendwie habe ich den Faden verloren, aber das gehört heutzutage zur Kunst oder ihrer Fertigkeit, jedenfalls also dieser hundsmässig agierende Schauspieler soll im Theater gewissermassen metaphorisch - für Dummies (dummis never die no brain no pain!) eine Metapher ist, wenn etwas nicht das bedeutet, was es meint, also wenn ich zu jemandem sage, er sei ein Arschloch, dann verwende ich eine Metapher – ah je sais prose! (das hat ein anderen gesagt!) – diesen auf dem Plakat abgebildeten Bundesrat angepinkelt haben, zudem sage der Mann noch auf Kosten von uns allen – also von jenen die Steuern bezahlen, ich rede jetzt nicht von jenen, die ungefähr 600 Millionen bei Dieter Behring verlocht haben soll – also von den ehrlichen Steuerzahlern, nicht den «Scheinsteuerzahlern» - also dieser Hornhirsch, gehörnte Hirsch, äh wollte sagen, Hirschhorn, richtig ein eminenter Künstler, der hohe Preise erzielt, das ist wichtig, daran erkennt man, dass einer gut ist.
Van Gogh war eben bloss ein Wahnsinniger, der sich ein Ohr abhaute, erst später wurde er ein Künstler, als nach seinem Tod die Bilder etwas wert waren, vorher waren sie das nicht. Das kommt in den besten Familien vor, ein anderer Rembrandt glaube ich hiess er, der musste seine Bilder für eine Art holländischer Securtias, so eine Wach- und Schliess- oder Schützengesellschaft wieder zurücknehmen. Also geschadet hat es ihm nicht, es hängt jetzt im Amsterdam hinter Glas – also Hirschorn ist ein eminenter Künstler, wegen seiner hohen Preise, er hat also dann auch noch behauptet, die direkte Demokratie sei gar keine, sonder eine Dikratur.
Also da ist der Ständerat gleich hingegangen, obwohl Couchepin, Pascal, ein anderer Bundersrat, der allerdings nicht metaphorisch (!) angepinkelt worden ist, davor gewarnt hat und da hat also der Ständerat der Pro Helvetia, die jetzt erinnere ich mich, nicht gefallene Mädchen unterstützt, das machen die Freunde junger Mächden, sondern die schweizerische Kultur, vor allem welche im Ausland, unterstützen soll, also dieser Stiftung wurde eine Million aus dem Budget gestrichen, damit in Zukunft nicht weder metaphorisch noch anderswie auf Ikonen von Bundesräten uriniert werden kann. Irgendwie ist das alles ein S....!